Vezelay nach Vignez-de-Haute

Beim Aufwachen höre ich den Regen, der aufs Womodach prasselt. Nach dem Frühstück fallen nur noch wenige Tropfen. Um 8:15 Uhr sind wir startklar.

Neos schaut mich vorwurfsvoll an. Er weiß genau, dass er nicht mitkommt.

Carmen und ich laufen in den Weinbergen um Vezelay herum. Nach unten geht es in den Ort Saint-Pere. Im Fluss La Cure sind Stangen für einen Kanuparcour aufgehängt. Am Campingplatz treffen sich die Kanufreunde.

Durch Wiesen mit Klee geht es leicht bergauf.  Im nächsten Örtchen laufen wir einen Trampelpfad runter zum Fluss. Über 2 kleine Holzbrücken kommen wir zu unserem nächsten Trampelpfad. Zwei Sachen erstaunen uns: 

1. Ein Verbotsschild für Motorfahrzeuge an einem Weg, zu dem niemals Motorfahrzeuge hinkommen könnten.

2. Unser Weg ist nicht mal ein Trampelpfad. Es ist einfach nur eine schmale Blumenwiese. Alles ist so grün wie im Dschungel.

Am nächsten festen Weg treffen wir einen Holländer mit einer Minibügelsäge und einer Kamera. Dieser Mann macht uns den Weg frei, er beseitigt umgestürzte Bäume. Später stellt sich heraus, dass er Herbergsvater ist und sich seine Übernachtungspilger über das unwegsame Wegstück beschwert haben. Das alles erfahren wir von seiner Ehefrau, die am Waldrand wartet.

Die Landschaft ist einfach nur herrlich! Das satte Grün und die sanften Hügel erinnern an Irland.

An unserer Wanderstrecke liegt das Chateau de Bazoches. Es ist aus dem 12. Jahrhundert.

Und wieder laufen wir hinunter ins Tal, um gleich auf der anderen Seite des Ortes wieder hinauf zu laufen.

Zwischendurch besichtigen wir eine Kirche mit toll restaurierten Malereien an Decken und Wänden.

Uns fällt auf, dass es hier glückliche Kühe gibt. Sie haben eine riesige mit Hecken eingefriedete Weide. Die kleinen Kälber sind mit Mama und Papa zusammen auf der Weide.

In Vignes-le-Haut ist Feierabend. In der Mairie ist das Wahllokal geöffnet. Wir bekommen einen Wahlstempel von der Sektion Neuffontaines in unseren Pilgerpass gedrückt. So einen Stempel haben sicher nur wenige Pilger! In der Wahlurne vom kleinen Örtchen liegen geschätzt 20 Zettel um 15:00 Uhr. Viel mehr wahlberechtigte Einwohner wird es hier nicht geben. 

Zum Übernachten fahren wir nach Corbigny. Essen gehen fällt aus: Es gibt nur drei Pizzaautomaten in der Stadt! Carmen und ich machen jeweils Lasagne im Omnia (Backofen im WOMO).

Wir stehen in der Nähe eines Bouleplatzes. Die Männer des Ortes spielen zusammen äußerst gekonnt Petanque. Auch ein kurzfristiger Regenschauer stört ihr Spiel nicht wirklich.

mobile Brennerei
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Der holländische Herbergsvater
Der holländische Herbergsvater