Nachts um 2:00 Uhr werden wir von den Autos neben uns geweckt. Die jungen Leute haben scheinbar im Ort gefeiert und fahren heim. Wir haben trotzdem sehr gut geschlafen.
Das kleine Örtchen ist noch nicht erwacht, als wir losgehen. Achim und Neos begleiten mich ein Stück. Am Ortsrand liegt ein großer Hof mit modernen Landmaschinen, großen Scheunen und einer Biogasanlage. Der Landwirt arbeitet bereits auf dem Hof.
Es ist ein unglaublich schöner Morgen, die Luft ist ganz klar. Wir sehen Obstwiesen mit großen alten Bäumen neben den riesigen Feldern. Der Erdboden ist mit vielen Sandsteinen durchsetzt, trotzdem strotzt das junge Getreide vor Kraft und ist dunkelgrün.
Noch etwas weiter ist ein Ministeinbruch. Hier scheint jeder Ort seinen eigenen Steinbruch zu haben.
Ich laufe durch Wälder und riesige Felder auf und ab. Als ich oben auf einem Hügel ankomme, sehe ich die ersten Weinfelder der Champagne. Jeder einzelne Weinstock wurde akkurat beschnitten, die Weinbauern pflegen ihre Reben gut. Zwischen den Weinbergen hindurch geht es runter ins Tal und gleich wieder hoch nach Buchey.
Inzwischen weht ein kalter Wind und macht das Wandern anstrengend.
Nach 18 km ist Schluß für heute. Wir stehen auf dem WOMO-Stellplatz in Colombey-les-Deux-Eglises. Unsere 3 Kölner sind auch hier.
Es ist der Ort von Carles de Gaulle. Sein Wohnhaus kann besichtigt werden, oben auf dem Hügel ist ein Memorial. Das 44 Meter hohe Lothringische Kreuz kann man schon von weitem sehen. Es hat zwei ungleich lange Querbalken und war im 2. Weltkrieg das Symbol des französischen Widerstandes.
Wir besuchen sein Grab. Er hat festgelegt das nur sein Name und die Jahreszahlen auf dem Grabstein stehen darf. Das hindert aber seine Anhänger nicht daran, mitgebrachte Tafeln an der Wand hinter der Gedenkstätte an der Friedhofsmauer aufzustellen.
Der Ort ist sehr gepflegt und es gibt eine geöffnete Bar, ein Restaurant und einen Andenkenladen. Viele Besucher sind am heutigen Ostersamstag zu sehen.