Complejo O Pineiral  nach Castroverde

Das Essen gestern war zu spät! Ich konnte lange nicht einschlafen. Dabei wird es heute nochmal ein harter Tag, um die 30 km und heftige Steigungen mit dabei.

Am liebsten würde ich einfach liegen bleiben!

Geht aber nicht, um 7:25 Uhr stehe ich in der Bar der Herberge und bestelle Café con leche.

Es ist ein grauer Morgen, aber es ist trocken. Los geht's auf die Piste, tatsächlich freuen sich meine Beine über die Bewegung. Nach einem kurzen Stück an der Straße entlang geht es auch schon den 1. Berg hoch. Kilian taucht hinter mir auf, er ist bereits 5 km auf dem Camino gelaufen.

Gemeinsam gehen wir den ersten Berg hoch, oben ist eine kleine Kapelle.

Es ist frisch und ich krame meinen Schlaufenschal raus. Dann treffe ich die beiden Tschechen die draußen unter einer Plane schlafen. In einer Nacht sind ihnen kleine 10 cm kleine Schlangen in den Schlafsack gekrabbelt.

So was will ich nie erleben!

Nach 7 Kilometern die erste geöffnete Bar.

Sehr viele bekannte Gesichter trudeln ein. Albane, eine junge Französin, kenne ich noch nicht. Sie schläft im Zelt und trägt einen 12 Kilo schweren Rucksack, mein Respekt. Ein so schwerer Rucksack und immer allein im Zelt schlafen erfordert Mut und Willenskraft!

Fast alle bestellen die leckere Tortilla beim freundlichen Wirt.

Der nächste steile Anstieg lässt nicht lange auf sich warten, gleich danach geht es wieder runter. Jetzt kommt erst die richtige Herausforderung, ein sehr langer steiler Anstieg fordert uns alle. Mit mindestens 12 Pilgern schnaufen wir den Weg hoch, puschen uns gegenseitig und feiern die Bezwingung der Berges!

Meine Beine freuen sich nicht mehr über die Bewegung, sie drohen mir einen Streik an!

Ganz langsam geht es doch weiter. Nach 23 Kilometern ist für die meisten Pilger Endstation für heute. Ich muss noch fast 9 Kilometer laufen.

Die Ruhe auf dem Camino ist herrlich und ich genieße die tolle Landschaft. Heute darf ich mich von den hohen Bergen verabschieden, es wird jetzt flacher. Der Regen setzt plötzlich ein, Regenponcho an und weiter geht's!

Die letzten 4 Kilometer ziehen sich unendlich in die Länge. Endlich erreiche Castroverde. In der Bar brauche ich Cola, Kaffee und Schokolade.

Nichts geht mehr! Meine Unterkunft ist nur 200 Meter entfernt. Ich komme zeitgleich mit Matthias an.

Habt ihr schon mal in einer 60 x 60 cm Dusche mit Vorhang geduscht? Ich war bemüht nicht an die kalten Fliesen, oder den kalten Duschvorhang zu kommen. Zeitgleich nicht mit dem Bauch den Hebel fürs Wasser zu verstellen und mich dabei auch noch zu waschen.....

Es wurde ein äußerst kurzes Duschvergnügen!

18:00 Uhr Pilgermenü und um 20:30 Uhr ins Bett.

Ist es herrlich, im Bett zu liegen. Beim Blog schreiben fallen mir dir Augen zu. 

Rechtschreibfehler werden erst morgen korrigiert!