Heute morgen weckt mich um 7:00 Uhr ein Katzenkonzert unter meinem Fenster. Ich habe sehr gut geschlafen und fühle mich erholt.
Die Druckstelle am linken Fuß spüre ich noch!
Den Tag starte ich mit Gymnastik und Dehnübungen. Nicht nur die Beine wollen trainiert sein.
Im Appartement gibt es einen Instantkaffee und etwas Baguette. Matthias schläft noch, um kurz nach 8:00 Uhr geht es los. Strahlend blauer Himmel erwartet mich bei 5 Grad. In Salas wird Käse auf den vorbereiteten Tischen ansprechend dekoriert. Dieses Wochenende findet ein Käsefestival mit Wein und Livemusik statt.
Nach dem Ort geht es moderat, aber stetig den Berg hoch. Der kleine Bach rechts neben dem Berg bleibt im Tal und wird immer kleiner!
Nach einem Stück über eine Straße geht es wieder links in den Waldweg. Ich treffe Emma und Nuria. Uns kommen die Pilger wieder entgegen. Tiefer Schlamm hat den Weg sehr aufgeweicht. Wir stehen zusammen und beratschlagen, wie es weiter geht. An der Straße weiter entlang laufen ist ein Umweg. Also Augen auf und durch! Ich wage mich als Erste durch den Schlamm und bleibe nicht stecken!
Nach 9 km kommt die erste offene Bar, der Café con Leche ist wohltuend. Die Wirtin muss nach jedem Pilger den Besen rausholen, da sich der getrocknete Schlamm von den Schuhen löst.
Die Landschaft von Asturien begeistert mich!
Wunderschöne Wälder, saftige Wiesen und ein herrliches Bergpanorama. Ich kann sogar schneebedeckte Berge sehen. Glücklicherweise müssen wir dort nicht hin. Weniger schön sind die Wege, immer wieder tauchen Schlammlöcher auf. Die Wege sind oft mit Stacheldraht begrenzt und so hangel ich mich an den Stacheln entlang über Stock und Stein. Fast wäre ist im Matsch gelandet, ein Zaunpfahl war lose und gab nach, als ich mich daran festhalten wollte! Ich konnte gerade noch einen dünnen Ast vom dahinter wachsenden Baum erwischen.
Die 7-köpfige Gruppe aus Barcelona begleitet mich ein ganzes Stück. Danach lerne ich zwei Männer aus Israel kennen.
Titi, der kleine Spanier, schenkt mir eine selbstgemachte gelbe Jakobsmuschel. Ich stecke sie an meine Kopfbedeckung.
Jetzt geht es nur noch bergab nach Tineo!
Wir haben ein Bett im 4 Sterne Hotel Palacio de Meras reserviert. Dort bietet man Pilgern im Keller Zimmer in gutem Jugendherbergsstil an. Es ist alles sehr nobel.
Die Duschen sind super, die Wäsche wird schnell gewaschen und in die Sonne gestellt, inklusive der vom Schlamm befreiten Schuhe.
Abends machen wir uns auf die Suche nach was Essbaren.
Vor einer Bar sitzt Jana aus der Slowakei, das Essen soll hier gut sein. Wir setzen uns zu ihr und verleben einen wunderschönen Abend und lachen Tränen.
Den Blog muss ich in der Hotellobby schreiben.
In unserer Kellerjugendherberge gibt es keinen Empfang!
Meine Füße haben immer noch Druckstellen, aber keine Blasen, ansonsten fühle ich mich sehr gut.
Heute waren es nur 217 Etagen die ich hochgestiegen bin. Das ist alles noch Training für Dienstag, dann muss ich den höchsten Pass des Caminos hoch. Der Puerto del Palo ist 1.216 Meter hoch!