Orthez nach Osserain-Rivareyte

Ab Mitternacht habe ich gut geschlafen. Nachdem ich in der Küche eine schnarchfreie Zone gefunden hatte, haben sich nur noch 2 Katzen in der Nachbarschaft intensiv "unterhalten".

Um 6:00 Uhr klingelt Sylvis Wecker, danach werden alle munter. Im Bad und in der Küche funktioniert alles einwandfrei, inzwischen sind wir ein eingespieltes Team. Ich starte um 7:00 Uhr, es ist nebelig draußen. In den letzten Tagen freue ich mit über den kühlen Nebel wie noch nie zuvor in meinem Leben. Durch die schöne Altstadt laufe ich über eine alte Brücke aus Orthez hinaus. Gleich nach dem Ort geht es links in den Wald hinein. Der Nebel ist richtig heftig heute, ihr werdet es auf den Fotos gehen.

Über Wiesenwege, lehmig nasse Waldwege, Trampelpfade und kleine Straßen geht es Richtung Westen. Es ist richtig abwechslungsreich heute. Ich habe Glück und der Nebel lichtet sich erst um 12:30 Uhr. Aber dann ist die Sonne voll da und es ist übergangslos heiß. Ich habe schon 19 km hinter mir, das bedeutet nur noch 8 km in der Hitze laufen.

Auf einem Parkplatz steht ein niederländisches Wohnmobil. Das Ehepaar ist seit dem 20.03.22 auf dem Jakobsweg unterwegs. Heute war der letzte Wandertag, er hat Probleme mit den Beinen. Die beiden sind sehr traurig, denn für die nächsten 2 Monate müssen sie sich ein Alternativprogramm überlegen. Der unbezahlte Urlaub soll genutzt werden.

Hinter einer Kurve sitzt plötzlich Toby auf dem Weg im Schatten eines Baumes und macht Pause, ich setze mich dazu. Der nächste Ort ist Sauveterre-de-Bearn, der Fluss Saison ist türkisfarben, sehr breit und hat Stromschnellen. Kanufahrer haben ihren Spaß im Fluss. Die Altstadt und das Kloster liegen oben auf dem Berg, Toby läuft hoch und ich gehe unten am Fluss weiter noch 3 km zu unserer neuen Unterkunft. Ich komme an an einem tollen Campingplatz direkt am Fluss vorbei. 

Die letzten 3 km an der Hauptstraße sind nicht gut zu laufen, zuviel Verkehr. Heute haben wir eine private Unterkunft mit Abendessen und Frühstück gebucht. Ich werde ein Einzelzimmer haben, darauf freue ich mich schon. Ein Ehepaar um die 75 Jahre vermietet in ihrem Haus Zimmer. Wir 3 (Toby, David und ich) werden erstmal zum Kaffee eingeladen und sitzen mitten im Wohnzimmer. Hinter uns läuft im Fernsehen das Nachmittagsprogramm. Die Zimmer sind in Ordnung, aber das Ganze ist schon etwas skurril. Es ist wie zu Besuch bei wildfremden Leuten. Um 19:30 Uhr gibt es Essen:

1. Königspastete mit Champions und Huhn

2. Schaschlik mit scharfer Paprika/ Tomatensauce und Reis 

3. Käse mit spezieller Marmelade

4. Apfeltarte

5. Café 

Das Essen war sehr lecker. Die Atmosphäre war seltsam, der Fernseher lief immer noch und das Ehepaar hat während des Essens weiter fern gesehen. Skurril trifft unsere heutige Unterkunft gut.

 

So nebelig ist es heute
So nebelig ist es heute
Hier gibt es auch Schachtelhalm
Hier gibt es auch Schachtelhalm
Mittagspause auf dem Weg
Mittagspause auf dem Weg
Mein Zimmer für heute Nacht
Mein Zimmer für heute Nacht