Ausschlafen ist angesagt, Sylvis Wecker soll erst um 7:00 Uhr klingeln. Meine innere Uhr und ein unruhiger Schläfer wecken mich bereits um 6:00 Uhr. Genug Zeit um noch etwas vorm Aufstehen zu lesen. Mein E-Book-Reader ist sehr praktisch für diese Wanderung!

In Orthez war es nicht möglich, einen Schlafplatz zu reservieren. Wenn die Herberge voll sein sollte, werden Schlafplätze im Kloster angeboten. Bin gespannt, wo ich heute schlafe. 

Es ist sonnig am frühen Morgen, die Kühle vom Nebel fehlt heute.

Nach einem gemeinsamen Frühstück starten wir zusammen nach Orthez. Unsere 5er-Gruppe zerfällt, mal ist der eine vorn, dann der andere. Plötzlich sind alle weg, es geht über Hügel und Täler. Überwiegend laufe ich auf kleinen Straßen, Bäume bieten angenehmen Schatten. Dann kann ich die Pyrenäen sehen, sie sehen riesig aus. Gegen Mittag bin ich in der Stadt. Es waren alle weg, weil ich vor allen anderen gelaufen bin. Nach und nach sammeln wir uns vor der Touristeninformation. Sie schließt um 13:00 Uhr, wir dürfen unsere Rucksäcke dort lassen. Die Zimmer dürfen erst ab 14:00 Uhr vergeben werden.

 David und ich gehen Plat du Jour (Tagesgericht) essen für 9,50 Euro. Drei weitere aus unserer Gruppe kommen auch noch dazu.

Pünktlich um 14:00 Uhr stehen wir vor der Touristeninformation und ergattern die einzigen 6 Betten für Pilger. Es ist eine kleine Wohnung mit zwei 3-Bettzimmern und einer gut ausgestatteten Küche mit Waschmaschine und Trockner. Die Wohnung liegt in einem historischen Gebäude, die wir durch einen schönen Innenhof erreichen. Wir müssen eine Wendeltreppe aus uralten Stein hochgehen, wie in einer Burg.

Am Nachmittag schaue ich mir den Ort an, es gibt sehr schöne kleine Geschäfte, aber leider kein Eiscafe. Am Abend kochen wir zusammen, essen aber oben in unserer Wohnung, wir waren zu faul alles 2 Stockwerke die schmale Wendeltreppe runter zu tragen. 

Um 22:00 Uhr gehen alle schlafen. Eine knappe Stunde später nehme ich meine Matratze und ziehe in die Küche. Hier höre ich den Schnarcher nicht.