Gare du Poteau nach Roquefort

Der Womostellplatz war neben einem Gemeinschaftsraum, in dem gestern Tanzstunden gegeben wurden. Ein dunkelhäutiger Franzose unterrichtete erst Kinder und später junge Erwachsene. Seine Anweisungen zur Musik waren mit viel Elan und Schwung. Durch die geöffnete Tür konnte man auch etwas davon sehen. Wir haben draußen gesessen und den Abend mit der Musik genossen.

Am nächsten Morgen war es wieder kühl und nebelig, Achim fährt mich zur alten Bahnlinie.

Kurz darauf treffe ich Saskia aus den Niederlanden, sie ist in Vezelay gestartet und jetzt allein unterwegs. Ihr Ehemann ist gestern heim gefahren.

Sie läuft viel langsamer als ich und wir trennen uns bald. Die alte Bahnstrecke zieht sich unendlich, man kann kilometerweit geradeaus den Weg sehen. Einzelne Häuser und ein Spargelfeld kündigen den Ort Landes an. Ein kleiner Ort mit einer geöffneten Wirtschaft. Dort treffe ich den Pilger mit dem Esel von gestern.

Die Wirtschaft wird von einer kleinen zarten Frau von über 80 Jahren mit pechschwarz gefärbten Haaren betrieben. Sie kann nicht mehr richtig laufen und schlurft trippelnd in einer beachtlichen Geschwindigkeit vorwärts. Unentwegt erzählt sie mir etwas auf französisch, obwohl ich ihr 3x gesagt habe, dass ich sie nicht verstehe. Ich füge mich meinem Schicksal, höre zu und nicke manchmal. Schließlich geht sie den Esel streicheln.

Der Eselvater und ich nehmen unseren Café und unsere große Schale Erdbeeren und setzen uns nach draußen. Bald haben wir die zuckersüßen, leckeren Erdbeeren verputzt.

Kurze Besichtigung der kleinen Kirche, dann laufe ich auf weichen Sandwegen die Bahntrasse weiter.

Der Stock auf dem Sandweg ist kein Stock! Ich weiss nicht, wer sich mehr erschreckt hat, die Schlange oder ich. Blitzschnell ist sie weg geschlängelt, noch bevor ich überhaupt daran denken konnte, ein Foto von ihr zu machen.

Der Wald neben mir wird lichter, ich sehe Felder mit Bewässerungsanlagen. Die Erde ist dunkler Sand, so wie bei uns in der Heide. 

Nach fast 26 km erreiche ich Roquefort. Hier wird übrigens nicht der berühmte Käse hergestellt.

Achim hat heute Morgen leckere Sachen auf dem Markt gekauft, unser Abendessen ist gesichert.

Wir übernachten auf einem kleinen Parkplatz unter Plantanen direkt vor der Gendarmerie.

Die Wirtin, der Eselvater und ich
Die Wirtin, der Eselvater und ich
Kirche in Landes
Kirche in Landes
Der Sandweg
Der Sandweg
Eichenallee
Eichenallee
Das Ende der alten Bahntrasse
Das Ende der alten Bahntrasse
Die Kirche von Roquefort
Die Kirche von Roquefort